Keine fachfremden Azubi-Aufgaben
Immer häufiger werden Auszubildende in Betrieben für Aufgaben eingesetzt, die gar nichts mit ihrer eigentlichen Ausbildung zu tun haben. Statt wertvolle Fähigkeiten zu erlernen, landen viele Azubis bei Tätigkeiten wie Kaffeekochen, Aufräumen oder Botengängen. Laut dem Ausbildungsreport der DGB-Jugend betrifft das mittlerweile mehr als jeden sechsten Azubi (15,3 Prozent) – ein neuer Höchststand! Doch das musst du dir nicht gefallen lassen: Als Auszubildende*r hast du das Recht auf eine fundierte Ausbildung. Hier erfährst du, was du tun kannst, um dich selbstbewusst gegen ausbildungsfremde Aufgaben zu wehren und deine Ausbildung aktiv mitzugestalten.
Warum fachfremde Aufgaben ein Problem sind
Wenn du ständig Aufgaben übernimmst, die nichts mit deinem Ausbildungsberuf zu tun haben, verpasst du wertvolle Lerninhalte, die du später brauchst. Das kann nicht nur nerven, sondern dir auch langfristig schaden: Am Ende deiner Ausbildung fehlen dir wichtige Kenntnisse, und das könnte es schwerer machen, später im Job durchzustarten. Deshalb ist es wichtig, fachfremde Aufgaben zu erkennen und zu wissen, wie du dich dagegen wehren kannst.
So setzt du dich gegen fachfremde Aufgaben durch
Kenn deine Rechte: Als Azubi hast du ein Anrecht auf eine gute Ausbildung, die dir alle wichtigen Fähigkeiten deines Berufs vermittelt. Die Ausbildungsordnung legt fest, welche Inhalte abgedeckt werden müssen. Informiere dich darüber, damit du genau weißt, was zu deiner Ausbildung gehört – und was nicht.
Such das Gespräch: Wenn dir auffällt, dass du regelmäßig fachfremde Aufgaben erledigen sollst, sprich offen mit deinem Ausbilder oder deiner Ausbildungsleitung darüber. Ein ehrliches Gespräch hilft oft schon, um Missverständnisse zu klären und den Fokus wieder auf deine Ausbildung zu lenken.
Hol dir Unterstützung: Falls deine Beschwerden nicht ernst genommen werden, kannst du dich an den Betriebsrat oder die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) wenden. Auch Gewerkschaften wie die DGB-Jugend stehen dir zur Seite und helfen dir, deine Rechte durchzusetzen.
Tritt selbstbewusst auf: Du bist nicht nur eine günstige Arbeitskraft, sondern ein Azubi, der etwas lernen möchte. Deine Ausbildung ist der Grundstein für deine berufliche Zukunft. Es ist dein gutes Recht, dass sie dir das nötige Wissen vermittelt – also trau dich und setz dich für deine Rechte ein.
Tausch dich mit anderen Azubis aus: In der Berufsschule kannst du dich mit anderen Azubis austauschen und erfahren, wie es in anderen Betrieben läuft. Oft bekommst du so wertvolle Einblicke und kannst besser einschätzen, ob deine Aufgaben dem Ausbildungsstandard entsprechen. Außerdem findest du bei anderen Gleichgesinnten Unterstützung und Tipps.
Fazit
Ausbildungsfremde Aufgaben sind leider ein wachsendes Problem, aber du musst dich damit nicht abfinden. Indem du deine Rechte kennst, das Gespräch suchst und dich selbstbewusst einsetzt, sorgst du dafür, dass du die Ausbildung bekommst, die dir zusteht. Schließlich geht es um deine Zukunft als gut ausgebildete Fachkraft – und die sollte dir wirklich was wert sein!
Veröffentlicht am 29.10.2024
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